Dzherelo - Projekt, Lviv (Lemberg) Ukraine
Wer möchte, kann das Projekt gern unterstützen. Hier der direkte Link auf die Spendenseite von Dsherelo.
Am ersten Aprilwochenende 2019 lud uns das Projekt "Dzherelo" zum 25-jährigen Bestehen nach Lemberg in die Ukraine ein. Da wir das Projekt jährlich fördern, nahmen wir die Einladung gern an und waren mehr als beeindruckt. Seit nunmehr 25 Jahren nehmen sich viele engagierte Menschen spastisch gelähmter Kinder an. Das Ganze startete zu einer Zeit, als noch niemand in der Ukraine diesen Kindern Aufmerksamkeit schenkte, sie von der Öffentlichkeit unbemerkt ein zumeist freudloses Dasein fristeten . Doch das sollte sich ändern. Engagierte Menschen vor Ort nahmen sich dieses Problems an, finanziert wurde und wird das Projekt durch private Spenden. Erst seit einem Jahr unterstützt die Stadt "Dzherilo", inzwischen ein Pilotprojekt für die gesamte Ukraine, auch in Fragen der Inklusion.
Aufmerksam wurden wir durch Michael Zaczkiewicz aus dem pfälzischen Bad Dürkheim. Er selbst hat ukrainische Wurzeln und fördert das Projekt von Beginn an. Dazu lädt er jedes Jahr aufgrund privater Kontakte Mitglieder des ukrainischen Nationalchores in die Pfalz zu mehreren Adventskonzerten ein. Die Konzerte sind ein jährlich einmaliges Ereignis, der Chor gastiert auf den großen Bühnen dieser Welt. Die auf den Konzerten eingesammelten großzügigen Spenden sind ein nicht unerheblicher Anteil des jährlichen Budgets von "Dzherilo".
Am 7. April gab es einen Empfang im Rathaus und am Abend eine Festveranstaltung im Theater in Lemberg. Gemeinsam mit den Kindern wurde das 25-jährige Bestehen mit vielen Musikern in Anwesenheit von Sponsoren, Eltern und Gästen feierlich begangen.
Am 8. April konnten wir die Kinder besuchen. Was wir sahen, beeindruckte uns sehr. Kindergarten, Schule, physiotherapeutische Betreuung, Werkstätten und fortführende Inklusion auf höchstem Niveau. Wir verließen "Dzherilo" tief berührt, werden sicher wiederkommen und das Projekt auf jeden Fall auch in Zukunft unterstützen. Es ist ein sehr gelungenes Beispiel, wie privates Engagement Zeichen setzen und die Zivilgesellschaft stärken kann.
Die Konzerttermine im Herbst veröffentlichen wir bei uns auf der Webseite.
Grund für ihr Engagement war, dass in diesem Land, genauso wie in allen Nachfolgerepubliken der Sowjetunion überhaupt keine Hilfe für Behinderte gab. Als Zenia in die Ukraine kam fragte sie, was man dort für Behinderte tue. Überall bekam sie zur Antwort: es gibt keine Behinderte bei uns. Also fing sie mit Recherchen an. Es stellte sich heraus, dass es jede Menge Behinderte gab. Diese wurde in speziellen Heimen auf dem Land und in den Karpaten interniert und versteckt. Die Familien dieser Behinderten gaben diese Kinder dort einfach ab, wo sie ein tristes Dasein fristeten. Es wurde für sie gar nichts getan.
Dann hat sie Behinderte besucht und Statistiken geführt. Es stellte sich heraus, dass es in der Ukraine genauso viele Behinderte gab wie in anderen Ländern. Also gründete sie das Zentrum ‚Nadija‘. Damals durften behinderte Kinder nicht in die Schule oder in den Kindergarten. Sie waren komplett von der Gesellschaft ausgegrenzt. Zenia wollte das ändern. Sie suchte ein altes Schulgebäude, in dem sie ihr Projekt starten konnte. Anfangs waren es 20-30 behinderte Kinder, die dort betreut wurden.
Michael Zaczkiewicz und seine Frau Petra kamen im Sommer 1995 mit einigen Tausend D-Mark nach Lemberg. Das Geld bekam Petra von den katholischen Frauen der Dürkheimer Pfarrei und sollte es kleinen Kindern in Not zukommen lassen. Um eine sinnvolle Verwendung zu finden, gingen wir zu unserem Freund Ken Novakivski, ein ukrainisch-stämmiger junger Priester aus Kanada. Ken war der Sekretär des ukrainisch-katholischen Kirchenoberhauptes Kardinal Lubachivsky. Der Kardinal war erst kurz zuvor aus Rom nach Lemberg übergesiedelt und hat seinen Assistenten Ken mit in die Ukraine genommen. Ken hat damals die Caritas Ukraine gegründet und war 10 Jahre lang ihr erster Präsident. 2007 wurde Ken vom Papst zum Bischof ernannt und nach Vancouver, Kanada, abberufen. Ken führte uns zu Zenia Kushpeta, die uns ihr Projekt ‚Nadija‘ zeigte. Das uns hat sehr gut gefallen und überzeugt. Also gaben wir die Spende der katholischen Frauen aus Bad Dürkheim Zenia. Das war der Anfang. Als wir zu Hause waren, überlegten wir, wie lange das Geld wohl reichen würde. Und da überlegten wir, ob wir für Zenia und ‚Nadija‘ noch mehr tun könnten und eine dauerhafte Unterstützung organisieren können. Denn eine einmalige Gabe macht ja in diesem Fall überhaupt keinen Sinn. Man hat vielleicht am Anfang ein gutes Gefühl, aber sonst nichts.
Da kam uns die Idee, dass wir versuchen sollten, mit einem Chor aus der Ukraine Benefizkonzerte in Deutschland zu veranstalten. Wir hatten dann den Transkarpatischen Chor aus Uzhorod, West-Ukraine, nahe der ungarisch-slowakischen Grenze , zu uns eingeladen und eine Konzertreise veranstaltet. Die Kosten wurden von einem Freundeskreis getragen und die Spenden aus den Konzerten haben wir Zenia gegeben. Das war im Dezember 1995 und somit der Anfang. ‚Nadija‘ wurde 1993 gegründet, aber die 25-Jahr-Feier fand erst jetzt statt, da man im Oktober das Theater nicht bekommen hatte und wir ein Datum nicht mitten im Winter haben wollten.
Später, als das Projekt größer wurde und es zu Spezialisierungen kam entstand aus ‚Nadija‘ das Projekt ‚Dzherelo‘ (deutsch: Quelle). Hier wurden dann primär spastisch gelähmte Kinder betreut. Die anderen Behinderten kamen zu den anderen Einrichtungen von Zenia. Wir haben aber in Deutschland weiterhin von ‚Nadija‘ gesprochen, weil das Projekt unter diesem Namen bei uns bekannt geworden ist und der neue Name auch für deutsche Zungen unaussprechlich ist.
Das erste Behindertenzentrum der Ukraine überhaupt war also in einem alten Schulgebäude. Zenia fand dann ein Gebäude im Stadtteil Sychiw, das im Rohbau war. Und zwar sollte während der Sowjetzeit eine Schule gebaut werden. Nach dem Zerfall der SU blieb der Rohbau stehen. Zenia bearbeitete die Lokalpolitiker dermaßen dass am Ende der Oberbürgermeister von Lemberg den Rohbau kostenlos dem Behindertenzentrum überschrieb. Mit enormer Kraftanstrengung gelang es ihr, die Aufbauarbeiten mit sehr vielen Freiwilligen und Spendern zu beginnen. Über viele Jahre zogen sich die Bauarbeiten bis schließlich die ersten Räume fertig wurden und die Kinder aus dem alten Schulgebäude umziehen konnten. Ganz fertig ist das neue Dzherelo-Gebäude erst seit wenigen Jahren.
Bis vor wenigen Jahren durften Behinderte in der Ukraine nicht zur Schule gehen. Dank "Dzherelo" fand in Lemberg und dann in der ganzen Ukraine ein Umdenken statt. In Lemberg entstanden überall behindertengerechte Rampen und Eingänge und die ersten Kinder von Dzherelo gingen dann in Lemberger Schulen. Davor hatten jahrelang die behinderten Kinder von "Dzherelo" immer wieder mit einer Art Demo in ihren Rollstühlen bei verschiedenen Gelegenheiten in Lemberg auf sich aufmerksam gemacht. So wurde "Dzherelo" allmählich zu einem Pilotprojekt in der ganzen Ukraine. Seit kurzem kommen aus der ganzen Ukraine Therapeuten zur Fortbildungen nach Dzherelo. Im vergangenen Sommer, als wir da waren, befanden sich gerade 350 Fachkräfte aus der ganzen Ukraine um bei Dzherelo zu lernen.
Zenia Kushpeta hat dafür gesorgt, dass über die Jahre immer wieder Therapeuten als freiwillige Helfer aus dem Ausland kamen, um die ukrainischen Kollegen anzulernen und fortzubilden. So entstand ein Behindertenzentrum nach modernsten medizinischen Standards. Es gibt einen Kinderarzt, eine Psychologin, Lehrer, Therapeuten und Erzieher. Es werden Vorsorgeuntersuchungen bei den Allerjüngsten durchgeführt, einen Kindergarten, Schule und eine Behindertenwerkstatt für Jugendliche und junge Erwachsene. Inzwischen gehören Behinderte in Lemberg zum Alltag.
Viele sagen, Zenia Kushpeta sei die Mutter Theresa der Ukraine. Durch ihre Energie und Einsatz sorgte sie immer dafür dass auch in hoffnungslosen Situationen das Leben bei Dzherelo weiterging. Dadurch dass sie finanziell unabhängig ist konnte sie die ganzen Jahrzehnte in der Ukraine verbringen ohne sich um einen Lebensunterhalt kümmern zu müssen und konnte sich damit umso so mehr ihren Projekten widmen. Durch ihr großes Netzwerk, vor allem in Kanada und in der Ukraine hat sie immer wieder Sponsoren und Förderer nach Lemberg gebracht, die das Projekt weiter förderten. Dank ihrer optimistischen und engagierten Art war sie auch für uns die Motivation unsere Aktivitäten fortzuführen. Sie allein war schon der Garant, dass "Dzherelo" die einzige wirklich korruptionsfreie Zone in der Ukraine ist.
Am ersten Aprilwochenende 2019 lud uns das Projekt "Dzherelo" zum 25-jährigen Bestehen nach Lemberg in die Ukraine ein. Da wir das Projekt jährlich fördern, nahmen wir die Einladung gern an und waren mehr als beeindruckt. Seit nunmehr 25 Jahren nehmen sich viele engagierte Menschen spastisch gelähmter Kinder an. Das Ganze startete zu einer Zeit, als noch niemand in der Ukraine diesen Kindern Aufmerksamkeit schenkte, sie von der Öffentlichkeit unbemerkt ein zumeist freudloses Dasein fristeten . Doch das sollte sich ändern. Engagierte Menschen vor Ort nahmen sich dieses Problems an, finanziert wurde und wird das Projekt durch private Spenden. Erst seit einem Jahr unterstützt die Stadt "Dzherilo", inzwischen ein Pilotprojekt für die gesamte Ukraine, auch in Fragen der Inklusion.
Aufmerksam wurden wir durch Michael Zaczkiewicz aus dem pfälzischen Bad Dürkheim. Er selbst hat ukrainische Wurzeln und fördert das Projekt von Beginn an. Dazu lädt er jedes Jahr aufgrund privater Kontakte Mitglieder des ukrainischen Nationalchores in die Pfalz zu mehreren Adventskonzerten ein. Die Konzerte sind ein jährlich einmaliges Ereignis, der Chor gastiert auf den großen Bühnen dieser Welt. Die auf den Konzerten eingesammelten großzügigen Spenden sind ein nicht unerheblicher Anteil des jährlichen Budgets von "Dzherilo".
Am 7. April gab es einen Empfang im Rathaus und am Abend eine Festveranstaltung im Theater in Lemberg. Gemeinsam mit den Kindern wurde das 25-jährige Bestehen mit vielen Musikern in Anwesenheit von Sponsoren, Eltern und Gästen feierlich begangen.
Am 8. April konnten wir die Kinder besuchen. Was wir sahen, beeindruckte uns sehr. Kindergarten, Schule, physiotherapeutische Betreuung, Werkstätten und fortführende Inklusion auf höchstem Niveau. Wir verließen "Dzherilo" tief berührt, werden sicher wiederkommen und das Projekt auf jeden Fall auch in Zukunft unterstützen. Es ist ein sehr gelungenes Beispiel, wie privates Engagement Zeichen setzen und die Zivilgesellschaft stärken kann.
Die Konzerttermine im Herbst veröffentlichen wir bei uns auf der Webseite.
Die Entstehungsgeschichte von "Dzherelo"
1993 gründete die kanadische Konzertpianistin Zenia Kushpeta in Lemberg das Behindertenzentrum ‚Nadija‘ (zu deutsch : Hoffnung) für behinderte Kinder in der Ukraine. Zenia ist ukrainischer Abstammung, ihre Eltern emigrierten nach Kanada. Zenia war du diesem Zeitpunkt in der weltbekannten Behindertenorganisation ‚L’Arche‘ aktiv. Sie hatte sehr Erfahrung mit Behindertenarbeit. Sie siedelte nach der Unabhängigkeit 1991 ganz in die Ukraine über, wo sie insgesamt Anfang der 90er Jahre insgesamt fünf Behinderteneinrichtungen gründete. Davon war das Projekt ‚Nadija‘ das größte.Grund für ihr Engagement war, dass in diesem Land, genauso wie in allen Nachfolgerepubliken der Sowjetunion überhaupt keine Hilfe für Behinderte gab. Als Zenia in die Ukraine kam fragte sie, was man dort für Behinderte tue. Überall bekam sie zur Antwort: es gibt keine Behinderte bei uns. Also fing sie mit Recherchen an. Es stellte sich heraus, dass es jede Menge Behinderte gab. Diese wurde in speziellen Heimen auf dem Land und in den Karpaten interniert und versteckt. Die Familien dieser Behinderten gaben diese Kinder dort einfach ab, wo sie ein tristes Dasein fristeten. Es wurde für sie gar nichts getan.
Dann hat sie Behinderte besucht und Statistiken geführt. Es stellte sich heraus, dass es in der Ukraine genauso viele Behinderte gab wie in anderen Ländern. Also gründete sie das Zentrum ‚Nadija‘. Damals durften behinderte Kinder nicht in die Schule oder in den Kindergarten. Sie waren komplett von der Gesellschaft ausgegrenzt. Zenia wollte das ändern. Sie suchte ein altes Schulgebäude, in dem sie ihr Projekt starten konnte. Anfangs waren es 20-30 behinderte Kinder, die dort betreut wurden.
Michael Zaczkiewicz und seine Frau Petra kamen im Sommer 1995 mit einigen Tausend D-Mark nach Lemberg. Das Geld bekam Petra von den katholischen Frauen der Dürkheimer Pfarrei und sollte es kleinen Kindern in Not zukommen lassen. Um eine sinnvolle Verwendung zu finden, gingen wir zu unserem Freund Ken Novakivski, ein ukrainisch-stämmiger junger Priester aus Kanada. Ken war der Sekretär des ukrainisch-katholischen Kirchenoberhauptes Kardinal Lubachivsky. Der Kardinal war erst kurz zuvor aus Rom nach Lemberg übergesiedelt und hat seinen Assistenten Ken mit in die Ukraine genommen. Ken hat damals die Caritas Ukraine gegründet und war 10 Jahre lang ihr erster Präsident. 2007 wurde Ken vom Papst zum Bischof ernannt und nach Vancouver, Kanada, abberufen. Ken führte uns zu Zenia Kushpeta, die uns ihr Projekt ‚Nadija‘ zeigte. Das uns hat sehr gut gefallen und überzeugt. Also gaben wir die Spende der katholischen Frauen aus Bad Dürkheim Zenia. Das war der Anfang. Als wir zu Hause waren, überlegten wir, wie lange das Geld wohl reichen würde. Und da überlegten wir, ob wir für Zenia und ‚Nadija‘ noch mehr tun könnten und eine dauerhafte Unterstützung organisieren können. Denn eine einmalige Gabe macht ja in diesem Fall überhaupt keinen Sinn. Man hat vielleicht am Anfang ein gutes Gefühl, aber sonst nichts.
Da kam uns die Idee, dass wir versuchen sollten, mit einem Chor aus der Ukraine Benefizkonzerte in Deutschland zu veranstalten. Wir hatten dann den Transkarpatischen Chor aus Uzhorod, West-Ukraine, nahe der ungarisch-slowakischen Grenze , zu uns eingeladen und eine Konzertreise veranstaltet. Die Kosten wurden von einem Freundeskreis getragen und die Spenden aus den Konzerten haben wir Zenia gegeben. Das war im Dezember 1995 und somit der Anfang. ‚Nadija‘ wurde 1993 gegründet, aber die 25-Jahr-Feier fand erst jetzt statt, da man im Oktober das Theater nicht bekommen hatte und wir ein Datum nicht mitten im Winter haben wollten.
Später, als das Projekt größer wurde und es zu Spezialisierungen kam entstand aus ‚Nadija‘ das Projekt ‚Dzherelo‘ (deutsch: Quelle). Hier wurden dann primär spastisch gelähmte Kinder betreut. Die anderen Behinderten kamen zu den anderen Einrichtungen von Zenia. Wir haben aber in Deutschland weiterhin von ‚Nadija‘ gesprochen, weil das Projekt unter diesem Namen bei uns bekannt geworden ist und der neue Name auch für deutsche Zungen unaussprechlich ist.
Das erste Behindertenzentrum der Ukraine überhaupt war also in einem alten Schulgebäude. Zenia fand dann ein Gebäude im Stadtteil Sychiw, das im Rohbau war. Und zwar sollte während der Sowjetzeit eine Schule gebaut werden. Nach dem Zerfall der SU blieb der Rohbau stehen. Zenia bearbeitete die Lokalpolitiker dermaßen dass am Ende der Oberbürgermeister von Lemberg den Rohbau kostenlos dem Behindertenzentrum überschrieb. Mit enormer Kraftanstrengung gelang es ihr, die Aufbauarbeiten mit sehr vielen Freiwilligen und Spendern zu beginnen. Über viele Jahre zogen sich die Bauarbeiten bis schließlich die ersten Räume fertig wurden und die Kinder aus dem alten Schulgebäude umziehen konnten. Ganz fertig ist das neue Dzherelo-Gebäude erst seit wenigen Jahren.
Bis vor wenigen Jahren durften Behinderte in der Ukraine nicht zur Schule gehen. Dank "Dzherelo" fand in Lemberg und dann in der ganzen Ukraine ein Umdenken statt. In Lemberg entstanden überall behindertengerechte Rampen und Eingänge und die ersten Kinder von Dzherelo gingen dann in Lemberger Schulen. Davor hatten jahrelang die behinderten Kinder von "Dzherelo" immer wieder mit einer Art Demo in ihren Rollstühlen bei verschiedenen Gelegenheiten in Lemberg auf sich aufmerksam gemacht. So wurde "Dzherelo" allmählich zu einem Pilotprojekt in der ganzen Ukraine. Seit kurzem kommen aus der ganzen Ukraine Therapeuten zur Fortbildungen nach Dzherelo. Im vergangenen Sommer, als wir da waren, befanden sich gerade 350 Fachkräfte aus der ganzen Ukraine um bei Dzherelo zu lernen.
Zenia Kushpeta hat dafür gesorgt, dass über die Jahre immer wieder Therapeuten als freiwillige Helfer aus dem Ausland kamen, um die ukrainischen Kollegen anzulernen und fortzubilden. So entstand ein Behindertenzentrum nach modernsten medizinischen Standards. Es gibt einen Kinderarzt, eine Psychologin, Lehrer, Therapeuten und Erzieher. Es werden Vorsorgeuntersuchungen bei den Allerjüngsten durchgeführt, einen Kindergarten, Schule und eine Behindertenwerkstatt für Jugendliche und junge Erwachsene. Inzwischen gehören Behinderte in Lemberg zum Alltag.
Viele sagen, Zenia Kushpeta sei die Mutter Theresa der Ukraine. Durch ihre Energie und Einsatz sorgte sie immer dafür dass auch in hoffnungslosen Situationen das Leben bei Dzherelo weiterging. Dadurch dass sie finanziell unabhängig ist konnte sie die ganzen Jahrzehnte in der Ukraine verbringen ohne sich um einen Lebensunterhalt kümmern zu müssen und konnte sich damit umso so mehr ihren Projekten widmen. Durch ihr großes Netzwerk, vor allem in Kanada und in der Ukraine hat sie immer wieder Sponsoren und Förderer nach Lemberg gebracht, die das Projekt weiter förderten. Dank ihrer optimistischen und engagierten Art war sie auch für uns die Motivation unsere Aktivitäten fortzuführen. Sie allein war schon der Garant, dass "Dzherelo" die einzige wirklich korruptionsfreie Zone in der Ukraine ist.