Wir zeigen, was wir tun und was du tun kannst, um gutes Olivenöl zu erkennen. Alle unsere Öle sind sensorisch getestet und auf Rückstände kontrolliert, die Ergebnisse transparent. Den Geschmackstest kannst du selbst machen.
Die verschiedenen Olivensorten unterscheiden sich auch in der Intensität. Während z.B. die Arbequina-Olive für ein eher mildes Olivenöl steht, sorgt die Coratina-Olive für einen intensiven Geschmack. Auch der Erntezeitpunkt hat Einfluss auf die Intensität.
Ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung der Qualität ist die Fruchtigkeit. Sie lässt sich riechen und auf der Zunge schmecken. Hochwertige Olivenöle zeichnen sich immer durch eine deutliche Fruchtigkeit aus.
Wichtig ist auch die Bitterkeit, die sich am Gaumen entfaltet. Die Bitternoten werden durch die im Öl enthaltenen Polyphenole, sprich Antioxidantien, hervorgerufen. Sie sind durchaus ein Qualitätsmerkmal.
Die Schärfe ist im Abgang spürbar. Auch sie wird durch die im Öl enthaltenen Antioxidantien hervorgerufen. Eine Schärfe, die langsam abklingt und einen angenehmen Eindruck im Mund hinterlässt, spricht für Qualität.
Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe allein sagen noch nicht viel über die Qualität aus. Sie sollten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Eine spürbare Fruchtigkeit auf der Zunge, gefolgt von der Bitterkeit am Gaumen und einer Schärfe im Abgang, fein ausgewogen, stehen für eine hohe Qualität.
Der Säuregrad gibt den Anteil der unerwünschten freien Fettsäuren in Prozent an. Für „natives Olivenöl extra“ sind laut EU-Olivenölverordnung bis zu 0,8 % erlaubt. Die italienische DOP-Richtlinie gibt das Maximum mit 0,5 % für Qualitätsöle an. Da der Säuregrad leicht manipuliert werden kann, sollte er immer zusammen mit der Peroxidzahl und den K-Werten der Photospektronomie angegeben werden. Uns ermöglichen die Werte den Vergleich mit der sensorischen Prüfung und bestätigen letztendlich, was vorher schon geschmeckt wurde.
Im Übrigen lässt sich die Säure im Öl nicht schmecken. Wenn allerdings der Säuregrad nicht stimmt, sind auch andere Parameter im Olivenöl nicht in Ordnung, die dann geschmackliche Einbußen hervorrufen.
Polyphenole gelten als wirkungsvolle Antioxidantien. Je höher deren Anteil, desto besser ist es für die Gesundheit. Im Olivenöl verursachen Polyphenole eine gewisse Schärfe und Bitterkeit im Geschmack. In den meisten Anwendungen spielt das aber nur eine untergeordnete Rolle. Werte über 150 mg/kg sind wünschenswert, ab 250 mg/kg spricht man von einem hohen Polyphenolgehalt. Laut der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sind gesundheitsbezogene Aussagen zum Olivenöl erlaubt, wenn sein Polyphenolgehalt mindestens 250 mg/kg beträgt. Der Polyhenolgehalt ist abhängig von der verwendeten Olivensorte, den Anbaubedingungen und dem Reifegrad der Früchte bei der Ernte.
Die Peroxidzahl gibt Auskunft über den Reifezustand der Oliven. Eine niedrige Peroxidzahl weist auf eine schnelle Verarbeitung der Oliven und auf ein frisches Öl hin. Beides Voraussetzungen für hohe Qualität. Der gesetzliche Grenzwert für „natives Olivenöl extra“ liegt bei maximal 20mmol/kg. Bei unseren Ölen liegen die Werte in der Regel zwischen 2 und 7 mmol/kg, nur in seltenen, meist witterungsbedingten Fällen darüber.
Olivenöl absorbiert verschiedene Wellenlängen des Lichts unterschiedlich stark. Dies wird genutzt, um Informationen über den Oxidationsgrad des Olivenöls zu erhalten. Die Oxidation von Olivenöl führt nämlich zur Bildung konjungierter Dien- und Trien-Systeme (bestimmte Molekülverbindungen), die in der Photospektronomie UV-Licht bei Wellenlängen zwischen 232 und 272 nm absorbieren.
Ein erhöhter K232-Wert lässt auf erhöhte Oxidationsprozesse durch zu hohe Presstemperatur oder zu lange Lagerung zwischen Ernte und Pressung schließen. Für K232 gelten Öle bis 1,8 als exzellent, bis 2,0 als sehr gut und bis 2,1 als gut. Der Höchstwert für native Olivenöle extra liegt bei 2,5.
Ein wichtiger Hinweis: Die Ergebnisse der UV-Licht-Absorbation sind auch abhängig von der verwendeten Olivensorte. So ist ein Olivenöl mit einem K232-Wert von 1,6 nicht automatisch besser als ein Öl mit einem Wert von 2,1.
Der K268-Wert (Grenzwert 0,22) gibt Aufschluss über Alterungsprozesse im Olivenöl. Werte, die diesen Grenzwert überschreiten, können beispielsweise durch das Mischen mit älterem Öl aus der Vorjahresernte entstehen.
Ein wichtiger Hinweis: Die Ergebnisse der UV-Licht-Absorbation sind auch abhängig von der verwendeten Olivensorte. Die Ergebnisse fallen daher unterschiedlich aus. Sie sollten unter dem angegebenen Höchstwert liegen, können aber nicht direkt miteinander verglichen werden.
Weichmacher lassen sich nicht schmecken und können nur durch eine entsprechende Analyse festgestellt werden. Weichmacher finden wir heute selten, der Beutel in der Bag-in-Box gibt keine Weichmacher ins Öl ab. Sollten wir Weichmacher finden, die unter den Empfehlungen (gesetzliche Grenzwerte gibt es nicht) liegen, machen wir diese transparent.
Pestizide lassen sich ebenfalls nicht schmecken. Wir untersuchen alle unsere Öle, bio oder konventionell, auf Pestizidrückstände. Die Ergebnisse finden sich jährlich in unseren veröffentlichten Analysen
Für uns sind die Analysewerte für MOSH und MOAH für die Auswahl unserer Olivenöle durchaus relevant. Qualitativ hochwertige Olivenöle werden aufgrund der MOSH- und MOAH-Werte in Tests regelmäßig abgewertet. Die Diskussion über die Richtigkeit dieses Verfahrens dauert bis heute an. Es gibt keine gesetzlichen Grenzwerte. Wir orientieren uns an den neuesten Studien und Empfehlungen. Aufgrund der komplexen Bewertung, inklusive der vorhandenen Messtoleranzen von bis zu 50 Prozent, veröffentlichen wir die Ergebnisse bei MOSH und MOAH nicht. Wir möchten in unseren veröffentlichten Analysen keine Messwerte aufführen, die eher Verunsicherung hervorrufen, anstatt Klarheit über die Qualität zu schaffen.
Die Güteklassen für Olivenöl mit den Bezeichnungen – natives Olivenöl extra, natives Olivenöl und Olivenöl sagen wenig über die Qualität. Beim Kauf. z.B. im Supermarkt, ist es nicht möglich, gutes Olivenöl zu erkennen. Du weisst nichts über das Aroma, über Geschmack und Geruch, ob das Olivenöl fruchtig oder vielleicht minderwertig und ranzig ist. Wurde es schonend oder bei zu hohen Temperaturen gepresst?
Wenn du beim Kauf von Olivenöl nicht vorher probieren kannst, solltest du es nach dem Kauf probieren. Die Qualitätsmerkmale von Olivenöl sind Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe.
Dein Geschmackstest
Die Fruchtnoten entfalten sich auf der Zunge, Bitternoten am Gaumen und eine pikante Note im Abgang. Du erlebst so den vollen Geschmack und solltest einen angenehmen Eindruck im Mund behalten. Minderwertige Öle, bei denen die Oliven angefault waren oder ein Teil des Öls durch Raffination gewonnen wurde, sprich schlechte Qualität, kannst du so ganz einfach erkennen.
1. Sorgfältige Auswahl der Oliven
Die Qualität des Olivenöls beginnt mit der Auswahl hochwertiger Oliven. Diese müssen zum optimalen Reifezeitpunkt geerntet werden.
2. Erntemethoden
Um die Qualität der Oliven zu bewahren und Oxidation zu vermeiden, werden sie oft vorsichtig per Hand oder mit den für die Region besten, möglichst sanften mechanischen Methoden geerntet.
3. Schnelle Verarbeitung
Die Oliven werden idealerweise innerhalb weniger Stunden nach der Ernte verarbeitet, um Frische zu garantieren und die Bildung schädlicher Säuren zu minimieren.
4. Moderne Extraktionsverfahren
Alle unsere Olivenöle werden durch Kaltextraktion gewonnen, ein Verfahren, das ohne Hitze und chemische Zusätze auskommt, um die natürlichen Aromen und gesundheitlichen Vorteile der Oliven zu erhalten.
5. Qualitätskontrollen
Regelmäßige chemische und sensorische Analysen sind bei uns Standard, um die Qualität des Öls zu überprüfen. Dazu gehören Tests auf Säuregehalt, Peroxidzahl, Polyphenolgehalt und das Vorhandensein unerwünschter Substanzen und Rückstände. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen machen wir für unsere Kunden öffentlich. Unsere „Analysekarte“ liegt allen Lieferungen bei.
6. Zertifizierungen
Natürlich werden unsere Olivenöle in Bio-Qualität zertifiziert und von der Öko-Kontrollstelle jährlich überprüft. Alle unsere Olivenöle orientieren sich an den DOP-Standards.
Der DOP-Standard (Denominazione di Origine Protetta“ (geschützte Ursprungsbezeichnung)
zielt darauf ab, die kulturelle und landwirtschaftliche Tradition einzelner Regionen zu schützen und zu fördern, indem er Verbrauchern die Sicherheit gibt, dass sie ein authentisches Produkt erwerben, dessen Qualität und Herkunft geprüft und gesichert sind. Dies unterstützt nicht nur die lokalen Produzenten, sondern trägt auch zum Erhalt der Biodiversität und der traditionellen Anbaumethoden bei.
7. Nachverfolgbarkeit
Die Rückverfolgbarkeit vom Baum bis zur Dose ist für uns selbstverständlich. Wir stellen unseren Kunden umfassende Informationen zu unseren Produzenten, zur Region, dem Erntejahrgang und über die chemische und sensorische Beschaffenheit unserer Olivenöle zur Verfügung..
8. Verpackung und Lagerung
Wir füllen unsere Olivenöle in lichtgeschützte Behälter (Dosen und Bag-in-Box), um das Öl vor Oxidation und Qualitätsverlust zu schützen. Unsere Dosen bestehen aus Weißblech und sind zu 98% recyclebar. Die „Bag“ ist kein einfacher Plastikschlauch, sondern ein aus mehreren Lagen bestehender PE-beutel, welcher keine Weichmacher enthält und bei dem auch bei längerer Lagerung das Olivenöl nicht angegriffen wird. Auch das Diffundieren von Sauerstoff findet nicht statt. Da das Öl in dieser Verpackung unten entnommen wird, strömt auch auf diesem Weg keine Luft nach.
9. Analysen & Rückstände
Vor der Auswahl unserer Chargen werden die Olivenöle chemisch und sensorisch geprüft.
Erst wenn auch hier alle Parameter stimmen, treffen wir unsere Entscheidungen für den Einkauf. Sollten wir, was in seltenen Fällen vorkommt, Pestizide oder Weichmacher in geringen Konzentrationen finden, veröffentlichen wir die Ergebnisse. So können unsere Kunden informiert und kompetent über ihren Einkauf entscheiden.
Die Qualitätssicherung bei Olivenöl nativ extra sowie die transparente Darstellung unserer Analysen sind Teil unserer Philosophie. Thomas Fuhlrott, Gründungsmitglied des Deutschen Olivenöl Panels, und Tina Ottmann wählen auf Grundlage ihrer Expertise sowie der sensorischen und chemischen Prüfung unsere Olivenöle jährlich aus. Letztere durch das Labor „Eurofins“ in Hamburg.
Unsere Öle sind das Ergebnis einer intensiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Produzenten.
Durch das Etikett lässt sich hochwertiges Öl nicht erkennen. Du solltest den Produzenten oder einen Händler deines Vertrauens kennen. Nur so erfährst du, woher das Olivenöl stammt, wie dein Olivenöl gewonnen wurde, den Erntezeitpunkt der Oliven, ob es eher mild oder intensiv ist. In den letzten Jahren sind die Produktionskosten für einen Liter Olivenöl stark angestiegen. Soviel sei gesagt, unter 20 € pro Liter ist gutes Olivenöl nicht zu bekommen. Das war in 2024 die unterste Grenze. Aber es ist eine gute Investition. Hochwertiges Olivenöl ist das Beste für die Küche und eine ausgewogene Ernährung.
Hier findest du die besten Olivenöle der Saison, ob zum Probieren oder als Jahresvorrat. Dazu unsere Nativen Öle, Spezialitäten, Gewürze, Geschenke und Aktionen.
Eine andere Art, Olivenöl zu handeln
Mi & Fr 15 – 18 Uhr
Sa 10 – 13 Uhr
(kein Telefon im Laden)
Bleichgraben 7
67269 Grünstadt